CampusDialoge
Architektur und Stoffkreislauf
Es geht um eine große Frage unserer Zeit: Woraus und wie sollen wir bauen, wenn wir künftig angesichts von Ressourcen- und Klimakrise auf etablierte Baumaterialien wie Beton oder Stahl verzichten wollen, solange diese auf energieintensive Herstellungsprozesse und Primärrohstoffe angewiesen sind?
In der Architektur steht ein Paradigmenwechsel an, der uns veranlasst, neben regenerativen natürlichen Stoffen vor allem auch den Baubestand als wertvolle Ressource wieder zu entdecken: Das Verwerten, Wiederverwenden und Erhalten von bestehender Bausubstanz auch jenseits denkmalpflegerischer Konservierung ist nicht nur ökologisches Gebot der Stunde, sondern vor allem auch ein spannender und zukunftsträchtiger Weg, um mit dem Erbe der Vergangenheit zu einer zeitgerechten Architektur zu finden.
Eva Stricker ist Architektin in Zürich und seit 2023 Juniorprofessorin für Kreislaufeffektive Architektur am Fachbereich Architektur der RPTU. Sie lehrt, forscht und schreibt über Zusammenhänge zwischen Architektur, Konstruktion und Stoffkreisläufen und hat 2021 das Buch "Bauteile wiederverwenden. Ein Kompendium zum zirkulären Bauen" mit herausgegeben.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Architektur und Stoffkreislauf
Vortrag von Jun.-Prof. Dr. Eva Stricker
am Donnerstag, 30. Januar, 18.00 Uhr
Gebäude 42, Raum 110 der RPTU in Kaiserslautern
Vortragsreihe im Winter: Mittwochs, 18 Uhr
Die Erfindung der Wirklichkeit
Das „postfaktische“ meint ein Denken und Handeln, für das Fakten irrelevant geworden sind. Im politischen Raum reicht dies von der beschönigenden Erzählung über Framing bis hin zur offensichtlichen Lüge. Immer geht es allerdings um ein Narrativ, welches nur manchmal ein Ablenkungsmanöver vom Wesentlichen ist. Emotionen haben in der Politik seit jeher eine zentrale Rolle gespielt. Das war nie anders.
Bei der Klärung jener These, mag vielleicht die Beschäftigung mit dem „Bild“ hilfreich sein. So wird es doch gerne als „Darstellung der Realität“ wahrgenommen. Das Bild war auch in der Architektur nie nur ein Abbild, weder des Gebauten noch des Ungebauten. Es war immer ein eigenständiges Medium, das den Diskurs vielleicht mehr beeinflusst, als die Architektur selbst.
Die spannungsreiche Beziehung zwischen Architektur und Bild soll Thema der Vortragsreihe im Wintersemester 24/25 am fatuk sein und zwar in verschiedenen Formen bzw. Medien. Dazu gehören Kunst, Fotografie, Visualisierung und Verlagswesen. Zu Gast sind die Fotografin und Publizistin Erica Overmeer aus Amsterdam, Venedig und Berlin, der Bildkreator Olivier Campagne aus Paris, das publizierende, kuratierende und bauende Kollektiv Something Fantastic um Julian Schubert, Elena Schütz und Leonard Streich aus Berlin sowie die publizierenden, schreibenden, bauenden und fotografierenden Architekt:innen Ellena Ehrl & Tibor Bielicky von EHRL BIELICKY architects aus Zürich.
Die Vortragsreihe am fatuk findet statt: immer mittwochs, jeweils um 18 Uhr im Raum 106.
- 27. November: Something Fantastic
- 11. Dezember: Erica Overmeer
- 15. Januar: Ehrl Bielicky Architects
- 05. Februar: Olivier Campagne
REIHE EINS!
Reihe Eins ist die erste studentisch organisierte Vortragsreihe am Fachbereich Architektur der RPTU in Kaiserslautern (fatuk) in Gebäude eins. Mit Freude begrüßen wir auch wieder im Sommersemester 2024 alle Studierenden, Professor:innen, Architekt:innen, Freunde, Bekannte und Interessierte ab dem frühen Abend zu den Vorträgen am Teehaus. Zusätzlich wird per Livestream übertragen. Code: R:Eins2024
Werkzeuge für eine gemeinsame Stadt. Über eine Neuausrichtung im urbanen Diskurs
architectural tuesday im Sommersemester 2024
Vor dem Hintergrund demografischer und gesellschaftlicher Entwicklungen der Gegenwart und im Anbetracht der aktuellen Umwelt- und Klimakrise stellen sich in der Architektur Fragen nach einem generationsgerechten, chancengleichen und inklusiven Zugang zum Raum als Ressource, als primäre Aufgabe der Raumproduktion. Eine kritische räumliche Praxis kann die fragilen Orte der Stadt, die Orte, an denen Teilnahme wie Teilhabe am Stadt-Machen möglich sind, Orte, die Zugehörigkeit und Halt verleihen und die heute potenziell bedroht sind, aufspüren, transformieren und sichtbar machen.
Wie entwickeln wir adäquate gebaute Lebensräume, die den Individuen und dem Gemeinwesen gleichermaßen Raum geben und Ausdruck verleihen? Wie wächst eine Stadt durch ein kollektives Gedächtnis? Welcher urbane Ausdruck findet ein soziales und solidarisches Miteinander?
Die Vortragsreihe fokussiert virulente Debatten, um die das gemeinschaftliche Leben im Urbanen Raum verschieben und bestimmen: Diversität, Bodenfrage, Fürsorge für den Baubestand und für das Stadtklima. Die Vortragende sprechen über Instrumente, die für Entfaltung einer gemeinschaftlich orientierten Stadt- und Raumproduktion zwingend notwendig sind.
Kuratiert und organisiert von Prof. Dr. Adria Daraban, Frédéric Schnee, Sabine Schmidt. Grafik: akaMalo.
ANTRITTSVORLESUNGEN
fatuk lectures
In diesem Jahr dürfen wir fünf neu berufene Kolleginnen und Kollegen begrüßen:
Andreas Winkels, Eva Stricker, Adria Daraban, Boris Milla und Susanne Frank –
zusammen mit Alexander Bartscher, seit 2022 im Team, ist unsere Professor:innenschaft zahlenmäßig endlich wieder komplett.
Über das Jahr hinweg wurden die Aktuer:innen in Interviews bereits vorgestellt – nun gestalten sie drei Abende mit ihren Antrittsvorlesungen aus.
COME AS YOU ARE
Im Rahmen ihrer Klara-Marie-Faßbender-Gastprofessur 2023 kuratiert Christiane Fath (Berlin) am fatuk ein prominent besetztes, internationales Symposium über Diversität in der Architektur. Nach einem Kompaktseminar im Mai und breit angelegter Recherche hat die CAYA-Studierendengruppe exemplarische role models eingeladen.
Es geht um die Nahbarkeit und die Sichtbarkeit von Vorbildern sowie das Wahrnehmen von Kolleg:innen, die einen eigenen, vorbildlichen Weg gehen: in der Lehre, in der Praxis, innerhalb einer wertschätzenden Berufskultur, die Orientierung und Motivation für die angehenden Architekturschaffenden geben soll.
Neben diesem Symposium ist auch die Konzeption und Realisierung einer Ausstellung in der Architekturgalerie Kaiserslautern sowie ein zusammenfassendes, redaktionelles Magazin CAYA#01 im Oktober 2023 vorgesehen.
HIER ENTLANG geht’s zur CAYA-Homepage